Renates Tagebuch

Nationalparks im Westen der USA vom 11. Juni bis 10. Juli 2002

Mit Christel, Bernhard, Klaus und Günter

Di. 11.6.:

                Nach meiner Uhr ist es 15.30. Zwei Stunden sitzen wir nun schon im ausgebuchten Jumbo. Zu trinken gab’s, Mittagessen, Kaffee, News. Deutschland (mit nur 10 Spielern) 2:0 gegen Kamerun. Gegen 23.30 h unserer Zeit werden wir in Denver landen. Dann ist es dort früher Nachmittag, und wir werden im Hotel Christel und Bernhard treffen. Angenehme 25 Grad lt. Kapitän erwarten uns. Die spannende Frage: Was ist mit den Waldbränden, gestern Abend hatten wir darüber in den Nachrichten gehört? Wir hoffen, dass sie inzwischen eingedämmt sind. Vielleicht hätte es auch sonst eine Durchsage gegeben. Die Kontrollen in Frankfurt vor dem Abflug nach Denver waren strenger als gewohnt, lange Schlangen vor B 22.

Noch davor: In Tegel kamen alle rechtzeitig an. Waltraut brachte Klaus, Karin Günter. Ob sie gerne mitgekommen wären auf unsere Abenteuerreise? – Bernhard schickte am Sonntag noch eine E-Mail: 31 Grad in Denver, von Waldbrand noch nichts. Wir sind optimistisch und freuen uns auf das Natur-Abenteuer.

1 ¼ Stunde noch bis zur Ankunft. Wir haben „Graf von Monte Christo“ gesehen. (Den anschließenden „A beautiful mind“ kannten wir ja schon.) So verging die Zeit. Warme Tücher gab’s inzwischen, nach warmem Essen riecht’s auch schon. Und wir sind noch munter und müssen es ja auch noch für einige Stunden bleiben. Local time 13.44 h, auf meiner Uhr schon 21.45.

Ankunft in Denver , braune Erde, wenige grüne Flecken. Es wurde etwas hektisch. Zwar waren wir relativ schnell durch die Passkontrolle, doch dann fehlte Klaus’ Koffer, stehen geblieben mit noch anderen auf  dem Frankfurter Flughafen. Er wird – hoffentlich – morgen Nachmittag zum Estes Park , unserer ersten Station, gebracht. Draußen in der trockenen Hitze fahndeten wir längere Zeit nach Taxen, bis uns eine freundliche Seele auf die Hotel-Shuttle-Busse verwies. Und siehe da: „Hampton Inn“ kam. 7 Meilen vom Flughafen entfernt, Zimmer waren schnell verteilt. Christel und Bernhard angerufen. Eine halbe Stunde später rauschten sie mit ihrem großen „Schiff“ an. Wiedersehensfreude. Natürlich erst einmal Besichtigung des Wagens. Sie werden heute Nacht hier am Hotel stehen. Morgen früh fahren wir zusammen zu Cruise America und hoffen auf schöne Campmobiles. –

Vier Uhr morgens deutscher Zeit. Wir sind nun 22 Stunden wach, haben in der nahen Bar ein dünnes Bier getrunken, einen Salat gegessen, werden noch ein wenig in die FAZ schauen, aber nicht mehr lange. (Über den Brand im TV: Er ist weiter südlich, eine dunkle Wolke hatten wir unterwegs von Airport zum Hotel gesehen.)

Mi. 12.6.:

                Gestern Abend gegen 20.30 h schon das Licht ausgemacht, zu müde. Wecker auf 6 h, doch schon gegen 3 h waren wir eigentlich ausgeschlafen, aber wir haben uns noch still verhalten. Jetzt ist es gleich 8 h. Wir haben gut gefrühstückt. Klaus und Günter kamen schon von einem Spaziergang zurück. Um 8.15 h stehen wir vor Christel und Bernhards Türe. Auf geht’s zur Wagenübernahme und zum Supermarkt. Die Einkaufslisten sind abgestimmt!

17 h. Wir sind angekommen im KOA-Campground, Estes Park . Heiß ist es. Und heiß ist es uns heute schon mehrmals geworden. Kurz vor 9 h kamen wir bei Cruise America an, nette deutschsprachige junge Frau, die souverän Computer, Telefon und Kunden bediente. Eingewiesen wurden wir per Video. Und wir bekamen neue Wagen, unserer war noch nicht hundert km gefahren. In Eile alles inspiziert. Ein Glück, dass Bernhard mit Rat und Tat zur Seite stand. Wie schon vor drei Jahren in Kanada: beide Koffer in Windeseile ausgepackt. Die leeren konnte Bernhard bei sich verstauen. Dann ging’s zu Safeway. Eigentlich wollten wir ja nicht hektisch werden, doch einen kompletten Lebensmittel-Hausstand einzukaufen, ist kein Ruheposten. Endlich hatten wir das Essbare zusammen. Eine Kaffeemaschine fehlte noch, also auf zum nächsten Baumarkt. Nur gut, dass es überall genug Parkplatz für große Wagen gibt! Nun konnten wir endlich Richtung Estes Park losfahren. In Denver noch dichter Verkehr, aber nach Boulder lichtete er sich. Schöner Blick auf die noch schneebedeckten Rocky Mountains . Die ersten „roten“ Felsen, Kiefernwald. Nach kurzem Herumirren Einfahrt in den Campground für heute. Ein wenig eng, aber dafür mit allen Anschlüssen. Nur Klaus und Günter hatten Pech: Als wir vom Spaziergang am nahen See zurückkamen, hatten sie Wasser im Wagen und mussten später auf einen anderen Platz umziehen. Aber das Positive: Klaus’ Koffer ist auf dem Weg hierher. – Inzwischen ist es dunkel geworden, 21 h. Ich schätze, dass wir uns gleich noch zusammen setzen.

Do. 13.6.:

                Erst haben wir gut geschlafen, aber gegen Morgen kroch die Kälte heran, die Jogginganzüge wurden „in Betrieb genommen“. Schon vor 6 h sind wir aus unseren Betten gefallen, es wurde hell, ganz klare Bergkämme. Nach dem Frühstück einen kurzen Weg bergan, die frische, noch kühle Luft genießen. Klaus’ Koffer ist tatsächlich am späten Abend noch gekommen. Ein Glück. Nun kann der Urlaub beginnen.

Heute haben wir nur ein kurzes Stück – vielleicht 50 Meilen – zu fahren bis zum Grand Lake in den Rockies. Um 9 h starten wir.

Für das „kurze Stück“ brauchten wir fast den ganzen Tag, aber was für ein Tag wurde es!

Zuerst zum Bear Lake , am Moraine Park vorbei, wo die Besucher in der Sonne saßen. Waldstraßen mit kurzen Stopps – die Szenerie war zu schön um vorbei zu fahren. Der Shuttlebus war noch nicht in Betrieb. So fuhren wir mit unserem Wagen das letzte Stück zum großen Parkplatz und wanderten mit vielen anderen um den kleinen See, sahen den Squirrels zu und dem neugierigen Blue Mountain Jake, einem Vogel mit aufmüpfigem Kopfschmuck.

Zurück zur 34 und westwärts auf kurvenreicher Straße mit herrlicher Aussicht auf die schneebedeckten Viertausender. Ab und an Fotostopp. Eindrucksvoll die ansteigende Serpentinenstraße mit dem Halt an den Lava Cliffs . Die Passhöhe auf ca. 3.700 m war erreicht. Noch nie haben wir per Auto solche Höhe überwunden. Stopp am Alpine Visitor Center mit einer kurzen Höhenwanderung auf 12.005 feet = ca. 3.600 m, weite Sicht. Nun wurde es Zeit, Ausschau nach unserem heutigen Übernachtungsplatz zu schauen. Er war bald gefunden: Timper Creek , ein Waldplatz, noch von der Sonne beschienen. Inzwischen war es bald 4 h nachmittags. Alle hatten Hunger. Christel deckte draußen den Tisch, und bald gab’s ein gemütliches Speisen und einen Schnaps von Klaus oben drauf für den wieder gefundenen Koffer. Ein Spaziergang durch den Wald, am Bach entlang, schloss sich an. Die beiden zutraulichen Elks wurden fotografiert und die „Wasseridylle“.

Abendliches Treffen in Christels und Bernhards Heim. Gemütlich lassen wir den Tag im Rocky - Mountain-Nationalpark ausklingen.

Fr. 14.6.:

                Gut geschlafen. Es kam uns nicht so kalt vor wie in der Nacht vorher. Auf der Fahrt zur Dumpstation hatten wir einen kleinen Crash mit einem Tieflader. Die Parkaufsicht kam in Person zweier netter Polizisten. Der Lastwagenfahrer war auch sehr hilfsbereit. Es wurde fotografiert, protokolliert, gemessen. Gegen 9 h konnten wir zur Fahrt nach Georgetown , der historischen Minenstadt starten. Die erste Aufregung war verflogen, auch der Ärger. Sehr wahrscheinlich brauchen wir auch für den Schaden nicht aufzukommen – Versicherungsfall.

Die letzten Kilometer durch die Rockies, vorbei am blau schimmernden Grand Lake . Skigebiet mit großen Hotels. Weiter Blick auf die Schneefelder in der Höhe. Kurzer Halt bei grasendem Elk und weiter durch grüne Täler, von Creeks durchzogen. Kurvenreich wurde es vor Georgetown.

Spaziergang durchs historische Städtchen, hübsche Holzhäuser, Blumen, ein Kirchlein von 1884, gegenüber die gleich alte Schule, aber fast verfallen, ein alter Glockenturm, ein trockener Park. Aber wir hatten uns die Füße vertreten und uns anschließend bei Kaffee, Joghurt und „Stulle“ gestärkt. Es ist kurz nach 1 h. Ca. 200 Meilen Autobahn liegen vor uns – also ‚ran!

Nun begleitet uns der Colorado River. Wir fahren durch enge Schluchten: Canyon Land. Starker Wind, der Himmel zum Teil von Rauchwolken verdunkelt. Die letzten Meilen bis Delta auf der 50 durch gelbbraune Wüste. Im ersten RV gab’s kein Plätzchen mehr für uns. Also Weiterfahrt nach Montrose, auch dort zuerst kein Glück, aber auf dem zweiten Platz kamen wir an. Schnell waren die Wasser- und Stromanschlüsse ok, und es ging ans Kochen. Heute dürfen wir sogar Grillen. Endlich kommt das große Paket mit Steaks aus unserem Kühlschrank!

Gut haben wir alle geschmaust mit viel Fleisch (das wird Zuhause wieder anders!), Bier, Eis zum Nachtisch und einen Brandy von Klaus. Es saß sich gut in der lauen Sommernacht, richtig erholsam nach der trockenen Hitze tagsüber.

Wir haben gut geschlafen. Es ist auch niemand mehr fast erfroren. –

Sa. 15.6.:

                Die Sonne scheint, anders haben wir es auch nicht erwartet. Um 9 h starten wir zum nahen Black Canyon River . – Tolle Aussichten in die Tiefe auf den schäumenden Gunnison-River, Felsenskulpturen. Aussichtspunkte, von wo aus wir auf die steil abfallenden Felsen schauten. Ein Trail führte bergauf und –ab zum Warner Point mit Atem beraubender Aussicht in die Tiefe, auf steil aufragende Felswände, dunklen Wald und den tiefblauen Himmel.

Rückfahrt zum Camp, wo wir zwei Wagen abgestellt hatten.

Unser Ziel für heute: Ouray , eine kleine Stadt mit hübschen Häusern, eingebettet in ein grünes Tal, von Bergen umgeben. Immer noch sind wir auf gut 7.000 feet. Schnell hatte Bernhard mit uns im Gefolge den Campground mitten in der Stadt gefunden. Ein Bach rauscht vorbei, angenehmer Wind. Erst einmal haben wir uns mit Kaffee und Obst gestärkt. Wir sind dann „ins Dorf“, Lebensmittelnachschub, die anderen wollten ruhen. Gleich geht’s ins Badevergnügen zu den Hot Springs, nur 5 Min. Fußweg – wir waren schon mal gucken.

Erfrischt kamen wir am frühen Abend vom Pool zurück. Jetzt war Kochen angesagt, und dann wollen wir ins Städtchen gehen. Inzwischen ist es angenehm (fast) kühl geworden. So lässt es sich aushalten.

Zurück vom Bummel über die Mainstreet, Eis essen. Es war schon dunkel. Ein Stündchen haben wir noch draußen gesessen, Bier getrunken und erzählt und gelacht.

Morgen werden wir in Mesa Verde sein. Darauf freuen wir uns!

So. 16.6.:

                Wieder früh um 6 h aufgestanden (Günter meint, wir würden unter Schlafstörung leiden.), gemütlich gefrühstückt, kleine Wanderung am Bach entlang, unseren Crash letzten Freitag gemeldet, tanken und dann geht die Fahrt über Durango zum Mesa Verde-Nationalpark . Dort werden wir auch unseren nächsten Campground finden.

Der Himmel ist blau, die roten Felsen von der Sonne angestrahlt – Urlaubswetter! Ein letztes Foto aus der Höhe auf Ouray, tief eingebettet zwischen roten Bergen. Gleich auf eine enge Passstraße mit tiefen Einblicken, frei von Schwindel müssen die Fahrer (auch die Beifahrer, nicht wahr, liebe Christel?) sein. Der Black Bear Pass in 3.600 m Höhe. – Ca. 20 Mi. vor Durango brennt der Wald. Wir fahren durch dichten Rauch und sehen kaum noch die Berge. Unheimlich. Doch kurz vor der Stadt lichtete es sich zum Glück  – wir konnten den Himmel wieder sehen.

Um ½ 2 h Einfahrt in den Mesa Verde-Park – ein imposanter Tafelberg begrüßt uns.

Vier Stunden waren wir im Park unterwegs. Zuerst zum Center: Eintrittskarten. Letzte Besichtigung von Balcony House um 16 h. Es waren noch einige Meilen bis dahin, aber wir schafften es gut. Kamen an schönen Aussichtspunkten vorbei – doch erst auf dem Rückweg. Eine stämmige Rangerin übernahm die Führung über steile Leitern und Stufen in das hochgelegene Wohnhaus, erbaut vor ca. 1.400 Jahren für 40 bis 50 Menschen, die Anasazi. An einer Stelle war der Durchgang so eng, auf Knien und Händen mussten wir kriechen.

Dann hatten wir Zeit und fuhren an verschiedene Punkte: Arbeits- und Wohnstätten der Anasazi. Uns gegenüber der Cliff-Palace mit den hoch liegenden Wohnungen, dem nahen Sun Temple und dem Oak Tree House. Auf dem Rückweg der Blick tief in die Ebene.

Gegen 19.30 h kamen wir zurück. Abendessen. Gerade wollten wir die Route für morgen ins Monument Valley besprechen, als ein Ranger kam: Autos umsetzen. Wir standen verbotener Weise auf dem Platz der Feuerwehr. Ach je – doch es war schnell geschafft.

Inzwischen ist es dunkel geworden. Wir werden aber sicher noch ein wenig draußen zusammen sitzen.

Mo. 17.6.:

                Warm ist es schon um 8 h, als wir einen kleinen Spaziergang durch „die Wüste“ machten. Manche Bäume sind nach dem Brand vor zwei Jahren wieder grün, doch viele strecken ihre schwarzen Äste hilflos in den blauen Himmel. Grüne Büsche gibt es, aber viel verdorrtes Gras, ein eigenartiger, öd-wilder Platz. – Heute fahren wir zum Monument Valley!

In Cortez erst einmal den Walmart stürmen: Obst, Gemüse, Bier. Jetzt warten wir auf Christel und Bernhard, die sich nach einer bestimmten Strecke zum Monument Valley erkundigen wollen. Und Bernhard will einen schnellen Blick ins Internet tun.

Auf dem Weg: einsame Häuser zwischen trockenen Büschen und rotem Gestein. Dann wird es wieder grün, der San Juan River begleitet uns. Langsam werden die Felsen imposanter, glatt geschliffene Rücken. Pfeiler wie Figuren. Wir haben den Colorado verlassen – wir sind in Utah .

Mittagshitze. Dann begann so etwas wie eine Fotosafari. Bei jeder Fels-Skulptur hätte man halten müssen. Doch irgendwann wollten wir auch im Campground ankommen.

Um ½ 3 h war es so weit: Goulding’s Campground mitten in den roten Bergen. Wir fanden drei warme Plätze und machten erst einmal Mittagsrast. Um 17 h werden wir auf „eigene Faust“ durchs Tal fahren, an den bedeutenden Punkten im Abendschein fotografieren. Sicher kommen wir nicht überall hin. Schließlich werden Jeep-Touren angeboten, aber teuer.

Klaus hat uns am frühen Abend noch zwei Stunden durchs Valley gefahren: Visitor Center, alle imposanten Kegel, Finger, Dome fotografiert, wieder zurück zum Center, über die Geschichte der Navajo-Indianer gelesen, weiter fotografiert.

Zurück zum Camp. Langsam wird es dunkel. Neue Fotos. Abendessen bei 30 Grad draußen, doch wir empfanden es angenehm. Bernhard hatte seinen Laptop in Betrieb genommen, und wir konnten schon die ersten Fotos sehen. Schöööööön!

Bis um 11 h haben wir in der lauen Nacht unterm Sternenhimmel gesessen und erzählt. Morgen verlassen wir das imposante Monument Valley und fahren in den ebenso imposanten Grand Canyon!

Di. 18.6.:

                Ade Monument Valley! Arizona mit painted Felsklötzen in der Morgensonne.

10 h, eine Stunde sind wir nun unterwegs, die Landschaft hat sich verändert, flach, gelb, trockene Büsche, ein paar Bäume, ab und zu eine winzige Siedlung, mehr Hütte als Haus. Leeres Land, aber inmitten der Dürre Blumen am Straßenrand. Land der Navajo, der  Native Americans.

Kurz vor Tuba wurde die Landschaft interessante: grau-rote Felshügel, wie in einer riesigen Kiesgrube aufgeschüttet. Die Szene veränderte sich schnell, die ersten noch kleinen Canyons schneiden ins Land. Im Gegensatz dazu hohe rote Felsen, besprenkelt mit Büschen.

13 h: Wir sind angekommen im Grand Canyon-Nationalpark , irren aber noch herum, da unser Campground nicht ausgeschildert ist. Doch nach Erkundigung sind wir jetzt auf dem richtigen Weg. Ja, um 14 h sind wir auf einem Wüstenplatz angekommen, direkt unter den Starts und Landungen der Flugzeuge und Helikopter. Doch des nachts ist sicher niemand mehr unterwegs. Nun ist Zeit zum Essen und Erholen bis 16 h.

Mit Bernhard fuhren wir zum Info Center, parkten dort und wanderten ein ganzes Stück am Canyon entlang mit guter Sicht in die Tiefe auf die vielen Felsformationen. Zum Teil durch Wald, fast zahme Hörnchen auf den Steinen, eine wunderschöne Agavenblüte. Zurück mit einem Shuttle Bus zum Hopi Point . Dort haben wir den Sonnenuntergang abgewartet. Zuerst waren es gar nicht so viele Leute, aber je mehr es auf 8 h zuging, umso lebhafter wurde es um uns herum. Es gab viel zu fotografieren, doch den gewaltigen Höhenunterschied bis zum tief unten fließenden Colorado bekommt man nicht aufs Bild. Bleibt in der Erinnerung. Kurz vor 21 h versank die Sonne hinter dem Horizont. Beifall und zu den wartenden Bussen stürmen. Wir hätten nicht gedacht, dass der „Abtransport“ so schnell und reibungslos geht. Bald waren wir wieder auf dem Parkplatz und ebenso bald wieder auf unserem inzwischen voll und lebhaft gewordenen Campground. Jeder kroch schnell in sein „Zuhause“, erschöpft von allem Erleben. Wir haben noch ein Krümelbrötchen gegessen, ein wohltuendes Bier und sogar einen kleinen Whisky dazu getrunken und werden sicher gut schlafen. Was für ein Tag!

Mi. 19.6.:

                Sehr kalt wurde es in der Nacht (3 Grad). Alle Fenster zu, die von der Tageshitze noch offen waren. Socken und Jogginganzug hervorholen.

Nachdem alle Morgenarbeiten geschafft sind, fahren wir gegen 9 h noch einmal zurück zum Grand View. Erstes Morgenfoto, den Vishnu-Tempel im Hintergrund. Der Grand View machte seinem Namen alle Ehre. Abschied nun vom Grand Canyon.

Es geht nach Nordwesten zum Jacob Lake . Nein, doch noch bei Dessert View gehalten, allerletzte Fotos, und dazu gab es auch noch einen tollen Shop. –

Ruhige Fahrt auf guter Straße gen Norden durch die Painted Dessert . 56 Mi. noch bis zum Jacob Lake. Gleich ist es 13 h, der Vormittag geht immer sehr schnell um, und die Strecken ziehen sich. Immer noch gelb-rote Steinwüste, fast schon flirrend in der Mittagshitze. Abwärts geht’s ins Tal des Colorado. Eine weite Ebene breitet sich vor uns aus, begrenzt von Tafelbergen. Die imposante Stahlkonstruktion über den Colorado, der tief unter uns ganz ruhig und türkisgrün dahin fließt. Wir sind ein Stück über die Fußgängerbrücke gelaufen, ein paar Boote fotografiert, ab 41 Grad zwangen uns schnell wieder in die gekühlten Wagen.

Gegen 15 h kamen wir auf dem Jacob Lake-Ground an, schöne Plätze unter Bäumen, obwohl bereits gut voll. Hoffnungsvoll wollten wir an die Kochtöpfe springen, während die Fahrer sich ausruhen sollten. Doch Christels und Bernhards Wagen war auf einmal von innen verschlossen, und der Motor lief noch. Da war guter Rat teuer. Parkwächter und ein hilfreicher Camper kamen, und nach einigen Versuchen, einer herbeigeschafften Bank, Werkzeug, konnte Bernhard durchs hintere Fenster einsteigen. Der Tag war gerettet! Nun ist erst einmal Erholung.

Ein Spaziergang am späten Nachmittag. Der See ausgetrocknet. Warm und staubig war es im trockenen Wald. Gemütlich auf der Bank bei Walkers gesessen, gegessen, Bier getrunken und zum Abschluss im Wagen auf dem Laptop die Fotos unserer bisherigen Highlights angeschaut. –

Do. 20.6.:

                Abfahrt aus dem Kiefernwald vor 9 h (wir spielen uns alle langsam ein) Richtung Zion-Nationalpark . Wie wohltuend, ein Stück durch Wald zu fahren und nicht immer auf verdorrtes Land zu schauen! Doch auch hier viel Braun. Die Bäume haben es schwer bei der Trockenheit hier im Kaibab-Forest und überall. Von 2000 m Höhe geht es talwärts, vor uns eine weite Ebene, begrenzt von roten Cliffs, die wie Glockenröcke aussehen.

Nach einem immer noch stressigen Einkauf im Supermarkt können wir uns wieder auf die Landschaft konzentrieren.

Auf der 89 hinter Kanab haben die Felswände schon die Strukturen, die wir bald intensiver im Zion-Park sehen werden. Gelbe Blumenbuketts im roten Sand. Weiter abwärts, ringsum mehr Grün, Bäume und Büsche bedecken die Felsen. An einem Best-Western-Hotel mit frisch-grünem Grund biegen wir ab auf die 9. 12 Mi. noch bis zum Zion-Nationalpark .

Große Schilder erwarteten uns: Höhe, Länge limitiert, unsere Wagen sind zu groß für die Tunneldurchfahrt. Doch erst einmal weiter. Auskunft beim Entrance: 10 Dollar und dann geht es on-way durch den 1,8 km langen zweiten Tunnel. Wir erinnerten uns während der kurvenreichen Fahrt an unsere Eindrücke vom Zion-Park vor vielen Jahren, die glatten roten Wände, die Schraffuren, übereinander gepresste Linien. So kamen wir also doch zu unserem Springdale Campground . Wieder wies uns ein freundlicher Helfer ein, und heiß war es auch wieder.

Zum Mittag nur eine Kleinigkeit. Gleich mit dem Shuttle zu den Highlights des Parks. Was war das heiß unterwegs! Wir stiegen aus am Temple of Sinawawa, einem hochaufragenden Felsen, und wanderten eine Dreiviertel Stunde durch den Canoyn , den Virgin-River unter uns. Zutrauliche graue Squirrels machten „Männchen“, hängendes Grün an den Felsen, leider nur noch wenige Blumen, aber immer wieder der Blick auf die charakteristischen Felswände.

Zurück mit dem Bus, zwischendurch Ausstieg an der Zion-Lodge, wo wir erst einmal etwas getrunken haben, zu den Drei Patriarchen , zum Visitor-Center und noch das letzte Stück zu unserem Campground, und dann waren wir geschafft!

Vor dem Abendessen war Wäschewaschen angesagt. Reger Betrieb in der Loundry.

Warten, dass aus den 30 Grad in den Wagen – trotz der Aircondition – 20 Grad werden.

Aber unter Walkers Markise sitzen wir gut und auch geschützt vor dem heißen Wind.

Der Wecker wird auf 5.15 h gestellt. Deutschland spielt gegen USA. Wir werden alle erwartungsvoll in Christel und Bernhards Wagen sitzen und hoffen, dass irgendeiner der 30 und mehr Sender das Spiel überträgt.

Fr. 21.6.:

                0:1 USA : Deutschland, obwohl die Amerikaner bessere Torchancen hatten. Während die Sonne aufging und die Berge von Zion anstrahlte, saßen wir im Dunkeln und starrten auf den Bildschirm., Aber WM ist eben etwas Besonderes. –

Halb 9 h und schon sehr warm. Langsam erwachten alle ringsum: Die Zelter mit Handtüchern behängt zu den Duschen, die Mobilleute versorgten ihre Tanks noch mit Frischwasser, neben uns wachte auch der junge Mann auf, der neben Auto und Gitarre draußen geschlafen hatte.

Heute haben wir wieder eine kurze Strecke. Auf der 89 Nord zum Bryce-Canyon .

Fotos von den sonnenbeschienen Bergen, bevor wir in den 1930 fertig gestellten Tunnel einfahren und letzte Aufnahmen von den charakteristischen Strukturen. Wir verlassen etwas wehmütig den Zion-Park, doch der Bryce-Canon-Park wartet in ca. 60 Mi.

Bernhard hörte in den Nachrichten, dass es am North Rim des Grand Canyon brennt!

Wir fahren durch ein grünes Tal, Kiefern, Wacholder, wenig Laubbäume, kleine Cumuluswolken am Himmel. Ein  Fluss schlängelt neben uns, die Berge kommen wieder näher.

Die ersten roten und so typischen Bryce-Formationen werden fotografiert: roter Sandstein, in Jahrmillionen erodiert zu bizarren Gebilden. Weiter auf eine Hochebene, ca. 2.100 m. Keine Spur mehr von roten Skulpturen, aber wir sind ja noch nicht im Canyon.

Gegen 12 h angekommen: ein idyllischer Platz unter Kiefern. Allerdings sind wir hier Selbstversorger, keine Hook ups. Jetzt wird eine längere Pause eingelegt und in Ruhe gegessen.

Dann zogen wir los zum Sunrise Point , ganz in der Nähe unseres Camps, und hatten einen ersten Blick auf die einzigartige Bergwelt: meist rote, aufragende, zerklüftete Felsen, das „Amphitheater“. Zusammen mit den Krüppelkiefern im Vordergrund und den Wolken – was für ein Bilder! Weiter zum Visitor Center, ein paar Andenken gekauft und: es fing an zu regnen. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. In Klaus’ und Günters Wagen waren die Dachluken weit offen. Also mit dem Bus zurück, doch dann war der Regen schon wieder zu Ende. Es hatte noch nicht einmal zum Staubbinden gereicht.

Teatime, und weiteres Erkunden unserer näheren Umgebung. Die Regenwolken hatten sich verzogen. Als wir gleich hinter unserem Camp die Höhe erstiegen, lag die Skulpturenwelt des Bryce Canyon unter uns. Sie ist nicht zu beschreiben. Die Fotos können es besser. Dazu „drohende“ dunkle Wolken, sonnenbestrahlt. Viele Fotos wurden gemacht, sie werden sich alle gleichen. Doch bei solch einer Landschaft ist Zurückhaltung nicht angebracht. Die Begeisterung ist nicht zu bremsen.

Abendimbiss vor Walkers Behausung. Christel hatte einen großen Topf Tee gekocht, der – wegen der plötzlichen Kälte! – mächtig mit Rum verfeinert wurde. Bis zur Dunkelheit saßen wir noch draußen, und Günter erzählte einen Witz nach dem anderen.

Morgen früh: Sonnenaufgang am Sunrise Point !

Sa. 22.6.:

                Früh am Morgen sind wir aus den Betten gefallen, um den Sonnenaufgang zu erleben. Wir brauchten ja nur den „Hausberg“ hoch zu gehen, um wieder den Blick auf die Felsen zu haben. Doch die Sonne war schneller als wir und stand schon über dem Horizont. Es ging sich gut in der frischen Luft. Gegen 7 h kamen wir zurück, Müsli-Stärkung. Mit dem Kaffee müssen wir noch bis 8 h warten, vorher darf der Generator nicht laufen.

Da wir heute noch bleiben, treffen wir uns um ½ 10 h zur längeren Wanderung durch den Queens Garden . Einmal nicht jeden Tag auf der Straße unterwegs sein wird uns allen gut tun.

Der Tag wird sonnig, die gestrigen dunklen Wolken samt Wind haben sich verzogen.

Am Nachmittag kamen vier erhitzte Berliner zurück von der Wanderung über den Garden Trail . Christel und Bernhard begegneten wir unterwegs, die es etwas gemütlicher angehen wollten. Die Sonne leuchtete voll auf die roten Felsen in so vielen Formen, ein wahrer Skulpturengarten, unbeschreiblich schön. Einige hohe Kiefern dazwischen als grüne Punkte. Viele Menschen waren unterwegs: Wochenende. Aber auf dem langen Trail bergauf und –ab verloren sie sich. Natürlich haben wir viel fotografiert. Das wird eine schwierige Auswahl werden! Noch eine Cola in der Lodge, und wir stolperten in unsere Wagen. Duschen, Kaffee und Erholen.

Heute Abend gehen wir ins nahe Restaurant. Bernhards Idee, man höre und staune! Vielleicht erleben wir anschließend auch den Sonnenuntergang.

Zurück vom Dinner. Es hat allen gut geschmeckt. Wanderung zum Sunset Point, aber bis 9 h wollten wir doch nicht warten. Jetzt schon war Queens Garden in tiefe Schatten getaucht, nur die hohen Spitzen wurden noch angestrahlt.

Es ist bald 21 h. Bernhard sitzt draußen, den Laptop angeschlossen und bearbeitet unsere Fotos. Wir Frauen versorgen uns mit Trinkwasser, vor allem erst einmal alle Fenster und Türen auf, damit Luft in die heißen Wagen kommt. Das war wieder ein ausgefüllter Tag!

So. 23.6.:

                Wir fahren schon früh zu einem Parkplatz außerhalb unseres Platzes und werfen den Generator an: Kaffee! Nicht bis 8 h warten. Nun geht es auf zu neuen Abenteuern!

Ca. 100 Mi. bis zum Capitol Reef Nationalpark . Vorher noch Lebensmittel in Boulder. Für Wein wieder keine Chance, da sonntags in Utah alle liquor stores geschlossen sind.

9 h, inzwischen ist es angenehm warm geworden nach den 7 Grad heute Nacht.

Auf der 12 ostwärts: noch einmal die roten Sandsteinfelsen, Ausläufer des Bryce Canyon. Talwärts durch Fichten- und Kiefernwald. Auf einer Seite gelb-graue Steppe, auf der anderen frische, bewässerte Felder, umrahmt von bizarren Bergen. Bald nimmt uns das Gebirge wieder auf mit dem Escalante River, von dem nur noch ein Rinnsal in einem breiten Bett übrig ist. Wir sind fast allein auf gut ausgebauter Straße.

Wieder hat sich die Landschaft geändert. Die Farbe der Berge von Grau in warmes Braun-Rot, viele „runde“ Felsen: das Escalante Aquarius-Plateau mit „Scenic View.

Am 21.6.1940 wurde Straße nach Boulder fertig gestellt, die „Million Dollar Road“. Eigentlich wollten wir in Boulder einkaufen, aber keine Spur von einem Market. Nur ein geschlossener Giftshop: Sonntag in Utah. Bald sind wir im Capitol Reef-Park. Es geht wieder bergauf (9.000 feet) durch grüne Hänge, überraschend Laubbäume, Birken, keine Felsen mehr.

Gegen ½ 2 h kamen wir auf dem Old Fruita Campground an und fanden alle einen Platz unter den Bäumen, bewacht von roten steilen Felsen, in der Nähe ein Fluss. Klaus und Günter mussten erst einmal Hilfe anfordern: Reifenpanne. Nun hoffen wir alle, dass – wie von der Zentrale versprochen – ein Mechaniker aus dem nahen Torrey kommt. Um 4 h wollen wir einen Scenic Drive machen, die imposante Gegend ansehen. (Mittags kam tatsächlich jemand, der den beschädigten Reifen wechselte!)

Wir dachten, nach Zion und vor allem Bryce Canyon gäbe es nicht mehr so viel zu fotografieren – wir hatten uns geirrt. Mächtig türmten sich die intensiv roten Felsen in die Höhe mit angedeuteten „gotischen“ Toren, viel Geröll am Fuße. Ca. 10 Mi. war der Drive. Am Ende gingen wir noch ein Stück in Richtung Schlucht, aber die Hitze trieb uns wieder in den Wagen zurück. (Auf dem heutigen Platz sind die Generatoren nur von 9-11 vormittags und 16-18 h am Nachmittag erlaubt, so hatten wir es sehr heiß im Wagen, bevor wir zur Fahrt starteten.)

Zurück gekommen, noch eine Wanderung am nahen Fluss entlang, durch Obstgärten, in denen die Birnen und Mirabellen leider noch nicht reif waren. Zwei Rehe grasten zutraulich. Wir sind den Bergweg hoch und hatten eine weite Sicht zum Campingplatz und das umgebende Gebirge.

Abendbrot, ein wenig draußen sitzen. In den Wagen ist es unerträglich heiß. Es wird sicher auch in der Nacht nicht abkühlen, obwohl wir auf 1.200 m liegen.

Eine späte Runde noch über die Sträßchen des Camps. Alles war schon ruhig, obwohl erst 22 h und noch sehr warm. Doch trotz Wärme haben wir gut geschlafen, zuerst bei offener Tür – das war mir aber zu unheimlich. –

Mo. 24.6.:

                Günter und Klaus fahren gegen 8 h die 30 Mi. zur Werkstatt und holen den reparierten Reifen ab.

Wir haben auch ohne Generator Kaffee „gekocht“ und sind bereit zur Fahrt zum Arches Nationalpark , sicher einem der Höhepunkte unserer daran bis jetzt nicht armen Reise! –

10 h. Wir sitzen auf einem Parkplatz noch in der Nähe unseres Camps und warten auf Klaus und Günter. Heiß, alle Fenster und Türen sind auf. In einem alten Garten vorher Kirschen gepflückt, richtig urig. Um ½ 11 h kamen beide an, nun können wir los zum Arches.

Zuerst noch durch wuchtig-wüste Gesteinswelt, der Fremont-River mit viel Grün an den Ufern. Dann weitet sich das Tal. Die Farbe der Felsen wechselt von Rot zu Grau-Braun. Das Gebirge ist zu runden Steinhaufen abgeflacht, eine recht raue Gegend, durchzogen von ausgetrockneten Creeks. Doch plötzlich tauchen wieder grüne Oasen auf – von Meile zu Meile wechselnde Augenblicke.

12 h mittags: Wir sind auf der 24 in Richtung IS 70, eine weite, öde Strecke, zu Anfang noch ein paar aus der Steppe ragende Felsen.

Zwei Rauchsäulen aus dem Gebirge vor uns, die den Himmel vernebeln. Man meint, Rauch zu riechen – ein Einbildung?

Noch ca. 20 Mi. bis Moab , dem Tor zum Arches Park. Bizarre Bergrücken kommen wieder näher. Der Himmel hat sich mit einer dünnen Wolkendecke überzogen. Besser so! – Breit, der Colorado.

Nun stehen wir auf dem gut gelegenen Platz in Moab, ein wenig eng aufeinander, dafür aber ganz in der Nähe des Nationalparks.

Gegessen haben wir schon. Um 17 h machen wir uns auf zur ersten „Bogen-Besichtigung“ mit der Gewissheit: Was wir heute nicht schaffen, können wir morgen sehen. –

Gegen 9 h zurück vom ersten Ausflug. 5 Min. vor Schließung sind wir noch in den Liquor Shop eingefallen, um Wein zu kaufen. Glück gehabt, denn morgen sind Wahlen in Utah: kein Alkoholverkauf!

Zurück zum Ausflug in Walkers Wagen: Erster Halt an den Courthouse Towers mit dem Tower of Babel und The Organ , imponierend hohe Felsblöcke. Die Petrefied Dunes : versteinerte Sanddünen aus uralter Zeit. Aber dann unser Favour: Balanced Rock ! Ein schlanker Felsen mit Kopf, den wir von allen Seiten ansehen konnten, und er wirkte immer wieder überraschend anders. Weiter zur Window Section : endlich aus der Nähe das North und South Window, den Turret Arch. Überall Wege, um zu diesen Punkten zu gehen. Noch ein Stück Fahrt zur Wolfe Ranch mit Blick nach einer kurzen Steigung auf das Wahrzeichen des Parks, den Delicate Arch , einem allein stehenden Felsbogen.

Abendstimmung, auch die Temperatur wurde erträglicher. Froh und zufrieden fuhren wir „nach Hause“. Ein Hitzestau empfing uns in unserem Wagen, ein Glück, die Kühlung läuft. Zum gemeinsamen (schnellen) Happen Essen war es allen zu spät. Morgen ist auch noch ein Tag und bestimmt wieder ein sehr ausgefüllter – wie heute.

Di. 25.6.:

                Um 6.30 h saßen wir wieder vor Walkers TV: Deutschland : Korea. 2:1 ist es ausgegangen, ein schnelles, interessantes Spiel. Natürlich waren wir sehr zufrieden. Zwischendurch schnelles Frühstück. Um 9 h wollen wir zur zweiten Entdeckungsfahrt in den Arches Park fahren. –

13 h. Zurück, erhitzt, aber glücklich! Heiß war’s, und die letzte Wanderung durch Devils Garten war wirklich „höllisch“. Doch von Anfang an:

Tower of Babel und The Organ am Courthouse Tower Viewpoint, weil heute das Licht besser war. Vorbei an Freund Balanced Rock zum Double Arch . Dann längere Fahrt zum Devils Garden, wo schon viele Wagen parkten. Zu Fuß zum Landscape , diesem so imposanten Bogen in der Länge eines Fußballfeldes mit dem Elefantenkopf auf der linken Seite. Weiter durch roten Sand und über glatte Felsen zum Navajo Arch (überraschend tief gelegen) und zum wieder hohen Partition Arch mit herrlichem Blick übers Land. Partition = Teilung der Bergwelt vom flacheren Land. Dann gab es noch den Wall Arch , und Klaus und Helle nahmen auch noch den Pine Tree- und den Tunnel Arch mit (letzterer war nicht so lohnenswert).

Nun hatten wir genug Bögen gesehen, genug fotografiert. Zurück zum Auto. Christel und Bernhard warteten schon. Ziemlich schweigsame Rückfahrt – alle waren erschöpft.

„Die Frauen“ an die Kochtöpfe. Es war ½ 3 h, als unsere Buletten fertig waren. Jetzt erst einmal erholen, dann sehen wir weiter

Gegen 17 h sind wir mit Christel und Bernhard zum Dead Horse Point im Utah State Park gefahren, ca. 1 ½ Stunden, bis wir eine eigentümlich braune Felslandschaft erreichten, terrassenförmig aufgebaut, 2000 feet unten die Schleife des Colorado, wenig Wasser.

Die lange zurückliegende Geschichte des Namens: Die Mustangs verließen die gewohnte Koppel in der Höhe nicht, obwohl das Gatter offen war. Sie verdursteten im Angesicht des tief unten fließenden Flusses.

Auf dem Rückweg hatten wir den großen Brandherd mit dem Wolkenpilz vor uns – kein gutes Bild.

Am Abend draußen zwischen unseren Wagen auf der Bank: Vorbereitung des morgigen Tages.

Mi. 26.6.:

                Klaus telefonierte mit Waltraud: alle denken, wir fahren nur durch Feuer und Rauch. Die Brände in USA werden anscheinend ausführlich im deutschen Fernsehen behandelt.

Goodbye Moab und Arches Park. Ein letztes Foto noch von den roten Bergen, bevor uns die weite gelb-braune Ebene wieder aufnimmt. Wieder der Blick auf die Rauchsäule am Horizont, etwas kleiner geworden.

Auf der 191 Richtung Provo (unser nächstes Camp) und Salt Lake City . Wir fahren durch eine Art „großer Kiesgrube“, immer schnurgeradeaus.

Ölwechsel für alle in einem kleineren Ort, ganz schön eng in den Werkstatt-Kabinen! Ein kleiner Imbiss auf dem heißen Parkplatz mit den Supermärkten drum herum.

Nun sind wir kurz vor Provo, haben aber irgendwo Bernhard verloren. Also: warten auf dem nächsten Parkplatz, aber nur kurz, dann sind wir wieder vereint.

Es beginnt eine kurvige Bergfahrt durch grauen Fels, ein kleiner Fluss, ein endloser Güterzug mit Kohle zur Seite.

Das Tal weitet sich in eine grüne Hügellandschaft. Zur rechten Seite neue Brandherde, die dunklen Wolken überziehen den Himmel.

14 h: Wir sind angekommen im Lakeside Campground Provo , ganz idyllisch. Wir stehen unter alten Weiden. Allerdings gleich die Frage des Helfers, ob wir etwas gegen Moskitos dabei hätten. Haben wir. Pause bis 17 h. Es ist auch noch viel zu heiß, um irgend etwas zu unternehmen.

Später sind wir zum nahen Utah Lake gewandert über den heißen Straßenasphalt. Kein Lüftchen rührte sich. Auch am See kein Hauch, nur kümmerlicher Schatten unter lichten Bäumen. Ein paar Boote, zwei schwimmende Kinder. Schnell umgedreht und zurück zur Kühle des Wagens. Doch auf der Wiese unter den Bäumen lässt es sich aushalten. Da werden wir essen und den Tag beschließen.

Übrigens: Morgen soll der heißeste Tag des Jahres in Salt Lake City sein! (Heute: 41 Grad!)

Bernhard hatte über E-Mail Nachrichten aus Deutschland: Platzeck Ministerpräsident in Brandenburg! Dax auf Tiefstand, durch Manipulationen an der US-Börse wird ein Crash wie 1929 befürchtet – keine guten News. Wir können nur abwarten. Und: wir sind unterwegs in den Weiten Amerikas und erleben jeden Tag Neues. –

Do. 27.6.:

                Salt Lake City. Wir werden in die Stadt fahren und versuchen, am Capitol zu parken. –

Das klappte, und wir konnten ohne Kontrollen und ohne Führung uns Utah’s Regierungsgebäude ansehen, die eindrucksvolle Rotunde, Marmor, Kandelaber, Gemälde der Staatsgründer, der ehemaligen Senatoren, die Ausstellungen zur Geschichte des Landes.

Noch war es einigermaßen kühl, gut, dass wir schon um 10 h in der Stadt waren! Durch baumbestandene ruhige Straßen, an schmucken Häusern vorbei zum Temple Square . Im Church Office Building geleitete uns eine freundliche Dame in den 26. Stock: herrliche Sicht auf den Salt Lake Tempel , den Tabernacel mit der ovalen Kuppel, Conference – und Visitor Center , den Blumengarten und die Springbrunnen, die Berge ringsum - Erinnerungen an Fernsehbilder von der  Winterolympiade 2002.

Dann wurde es Zeit für das Orgelkonzert im Tabernacel. Jeden Tag um 12 h eine halbe Stunde lang. Es wurde ein Ohrenschmaus, wenn auch die changierende Beleuchtung gewöhnungsbedürftig war. Eigentlich wollten wir am Abend zur Probe des Tabernacel Choir, doch die Sänger sind z. Zt. unterwegs in Kalifornien. Schade.

Schnell noch zum Conference Center mit dem Saal für 21.000 Teilnehmer, zum Joseph Smith Memorial Building , wo wir uns  im prächtigen Palmensaal etwas erholten. Inzwischen lastete die Mittagshitze auf der Stadt. 39 Grad = 101 Grad F. Es wurde Zeit für einen Imbiss. Pizza, Cola und Espresso in der Mall. Zwei Stunden blieben noch zum Bummeln und Shoppen. Die Zeit verging zu schnell. Um 4 h trafen wir uns wieder auf dem Capitol Parkplatz.

Auf der verkehrsreichen IS 15 zu unserem Schlafplatz für heute Abend: Bridger Campground auf der Antelope Insel im State Park. Eine Stunde brauchten wir, erst durchs Industriegebiet von Salt Lake City, dann über den Damm zur baumlosen Insel. Seichtes Salzwasser (25 %), Möwen und Strandläufer, und als wir auf dem Platz ausstiegen, viele schwarze Fliegen, nicht so erfreulich, doch wir verließen uns auf die Fliegengitter.

Rundfahrt zu den Buffalo Corrals (kein Büffel zu sehen), zu einem Overlook, nichts, Richtung Garr Rand. Da wurden wir fündig: zwei „wilde Gesellen“ mit den typischen schwarzen, schweren Köpfen.

Visitor Center, schon um 18 h geschlossen. Also zurück zu unserem Strand. Baden, auf dem Rücken im Salzwasser liegend. Dachten wir. Dichte Fliegenschwärme sausten vor uns her, und weit mussten wir waten, bis wir bis zu den Knien in der warmen Brühe standen, eingeschlossen von toten  Fliegen im Wasser und sehr lebendigen in der Luft. Gleich duschen, Abendessen. Ein Sonnenuntergang, vom Gesang des Robins begleitet. Ein wenig noch in Walkers Wohnzimmer sitzen, draußen haben die Mücken anstelle der Fliegen das Regiment übernommen, auf Abkühlung warten.

Fr. 28.6.:

                Wieder beginnt ein heißer Tag. Um 8 h war es schon kaum mehr ohne Generator auszuhalten. Außerdem roch es stark nach Schlick und verwestem Fisch. Also: etwas früher los in Richtung Bear Lake , gen Norden. Ob es da kühler wird? Noch ein letzter Blick auf den Großen Salzsee , blau in der Morgensonne, kleine Inseln, die umliegenden Berge noch im Morgendunst, im engen Hafen wenige Boote. Und über den Uferwassern die dunklen Fliegenschwärme! Zum Abschied von Antelope Island noch einen Schwarm Strandläufer fotografiert.

An einer lauten Tankstelle vor der IS 15 ein Ständchen für Jutta zum 75. Geburtstag. (In Berlin ist es kühl, Stolpe ist „einfach“ zur Hälfe seiner Amtszeit zurückgetreten, Rau hat das Zuwanderungsgesetz unterzeichnet.)

Endlich runter von der Interstate mit den donnernd überholenden Tracks. Richtung Yellowstone Park durch hübsche Dörfer, Gemüsefelder, Obstbäume, Grün und Blumen.

Es geht aufwärts in eine grüne Bergwelt, an Österreich oder Schweiz erinnernd, dann wieder hinunter ins Tal. Unterwegs im Logan-Canyon , Cache Nationalpark , Mischwald, den Logan-Fluss zur Seite, Platz auch noch für Wiesen und Picnic-Areas. Graue Felsen kommen hervor.

Der erste Blick aus der Höhe auf den Bear Lake , blau und kalt. 12 h Mittag ist es bereits, durch die Baustellen haben wir viel Zeit verloren. Macht nichts.

Welcome to Idaho ! Nur eine kleine Strecke fahren wir durch Idaho, morgen sind wir schon in Wyoming .

Nun sind wir endlich nach einigen Zweifeln auf dem heutigen, schön am Ostufer des Bear Lakes gelegenen Platz gelandet. Name? Nicht mitbekommen, da zu viel Hin und Her. Unter Walkers Markise das späte Mittagessen. Pause bis um 5 h. Dann ist Strandwanderung geplant, vielleicht sogar Baden, wenn das Wasser nicht zu kalt ist. Allerdings könnte uns eine Abkühlung nicht schaden. Es ist wieder arg heiß. Wie gut, dass wir ein gekühltes Auto haben, das stellen wir immer wieder fest. –

Fast zwei Stunden sind wir am Strand entlang gewandert. Die Hitze ließ nach, eine erfrischende Brise brachte endlich Kühlung. Die Männer schwimmen weit draußen. Der Wasserstand des Sees ist zurück gegangen nach mehreren trockenen Sommern und schneearmen Wintern.

Heute Abend können wir bestimmt wieder lange draußen sitzen bei angenehmer Temperatur auf ca. 1.800 m Höhe.

Sa. 29.6.:

                In der Nacht wurde es richtig kühl, alle Fenster zu. Jetzt um 8 h morgens scheint die Sonne schon wieder sehr kräftig.

Heute fahren wir ca. 130 Mi. bis Teton Village im Grand Teton Nationalpark und wollen vorher in Jackson einkaufen. Mal sehen, ob die Planung so bleibt.

Ein letztes Morgenbild vom Bear Lake. –

Ringsum Landwirtschaft: Kühe, Pferde, Felder, bevor wir die 89 Richtung Nord und Yellowstone erreichen. Umleitung: 89 temporary closed. Nach dem Schrecken erst  einmal Lebensmittel-Einkauf. Später fahren wir auf guter Straße durch eine baumlose Hügellandschaft, Weiden, Felder, ab und zu eine Ranch. Angekommen in Wyoming , nun auf dem „richtigen“ Weg, der 89 Nord, und immer noch auf 1.800 m Höhe. Je weiter wir fahren, umso menschenleerer wird es. Natur pur. Das Tal verengt sich, Fichtenwälder, einige Birken, ein schmaler Creek als Begleiter.

Auf dem Salt-River-Pass , 7630 feet. Hinunter geht’s in ein weites, idyllisches Tal mit kleinen Ortschaften. Mittag, noch 30 Mi. bis Jackson . Wieder bergauf, zur Rechten, tief in die Felsen eingegraben, wild schäumend der Snake River.

Punkt ½ 2 h Ankunft im Virginien Lodge RV-Park , mitten in der Stadt. Wagen an Wagen. Bernhard fährt erst einmal mit einem Host zum Anschauen, also abwarten.

So einigermaßen sind wir untergekommen, alle auseinander, wir auf halber Ecke, es ist aber auch nur für eine Nacht. Essen, Ruhen, fast schon Routine nach längerer Fahrt. Um 17 h gehen wir ins Städtchen und schauen, was Jackson bietet. - Rodeo, Souvenirläden aller Couleur, Holzhäuser im Western Style, viele Touristen. Wir sind den Boulevard herauf- und herunter gebummelt, haben ein wenig beim Spektakel der Cowboys und Postkutschenräuber zugesehen. In der Brauerei auf dem Nachhauseweg hat Klaus noch ein Bier spendiert, das stärker war als unser „Milky Way“. Wir sind aber sicher angekommen.

Was steht morgen an? Beschluss im Walker-Wagen: 4.30 h Endspiel WM Brasilien : Deutschland. Anschließend die 60 Mi. bis zum Grand Teton-Park mit seinen Viertausendern. Dort werden wir wandern. – Lange sind wir nicht aufgeblieben, die Nacht wird kurz.

So. 30.6.:

                Um 4.14 h piepte der Wecker, warm anziehen und hinaus in die Morgenkühle zu Bernhards Wagen voller Erwartung auf das Endspiel. Nichts, nur Baseball im Sportkanal und alles mögliche bei den anderen. Nächster Termin: 5 h, wieder nichts. In Ruhe frühstücken, herumkramen, duschen. Eigentlich sind wir fertig zur Abfahrt, doch es ist erst 6.15 h. Die Sonne geht auf, auch andere

Camper werden munter. Klaus kam gegen ½ 8 h vom Telefonieren mit Waltraud: Deutschland verlor gegen Brasilien mit 0:2. Also brauchen wir uns um das Zuschauen keine Gedanken mehr zu machen und können beruhigt zum Teton Park fahren.

Nach wenigen Meilen haben wir ihn erreicht. Links der hohe Gebirgszug mit den Viertausendern, wenig Schnee noch in den Spalten. Hoch hinausragend der Grand Teton mit seinen 4.197 m. Liebliches weites Tal, der breite Snake River begleitet uns.

12 h. Wir haben in der Colter Bay am Jackson Lake Plätze im Fichtenwald (ohne alles, kein Problem für Selbstversorger). Erst einmal ein kleiner Imbiss, und dann werden wir uns zu einer Wanderung aufschwingen, den See besichtigen, und was es alles im Visitor Center gibt. Allerdings ist es wieder sehr warm – wie soll’s auch anders sein. Wir werden sehen, wie weit wir kommen. –

Kurz vor 6 h kamen wir müde und erhitzt von der gut dreistündigen Wanderung zur Colter Bay , zum Swan- und Heron-See zurück. Am grün schimmernden Jackson See begann der Trail, die Bergkette mit dem etwas weiter entfernten Grand Teton, aber ebenso majestätisch der Mt. Moran mit 3.842 m direkt vor uns. Fichtenwald, bunte Wiesenblumen, am Ufer des Swan Sees pralle Seerosen, Pelikane, Reiher und Kormorane in der Ferne und sogar zwei Elche, leider nur kurz. Wir warteten eine ganze Weile auf sie, doch erfolglos.

Es war eine wunderbare Wanderung, auch wenn sich der Rückweg – wie bei allen Wanderungen – hinzog.

Um 7 h wird gegrillt. Nach langer Zeit wieder einmal. Wegen der extremen Brandgefahr war offenes Feuer überall verboten. Dafür wird es heute umso besser schmecken!

In der Dunkelheit haben wir noch draußen gesessen, gelacht, Tee mit Rum getrunken, erzählt. –

Mo. 1.7.:

                Auf dem Weg zum Yellowstone Park , dem ältesten Nationalpark der USA, 1872 eingeweiht und mit 10.000 qkm eine enorme Ausdehnung. 1988 war der große Brand im Park, wir fahren bereits durch verbranntes Gebiet. Traurig ragen die dünnen Baumgerippe in den Himmel. Kleine Tannen und Fichten samt buschigem Grün sind nachgewachsen.

Aufwärts geht’s, tief im Tal der Lewis River.  Vor uns reichen die verbrannten Baumstümpfe bis zu den Berggipfeln. Auf dem Pitchstone Plateau : ruhig fließt nun der Lewis River neben uns. Blau schimmernd der Lewis Lake, eingefasst von verbrannten Bäumen – ein trauriges Bild.

Die Wasserscheide ist auf 2.435 m erreicht.

Im West Thumb Grand Village   am Yellowstone Lake : Warteschlange für den Campground. Doch schon gegen 10.30 h hatten wir Plätze, zwar nicht zusammen, dafür war er schon zu ausgebucht. Yellowstone ist eben ein „Muss“ nicht nur für Amerikaner.

Kleiner Imbiss, und schon ging es in Klaus’ Wagen los. Ganz in der Nähe das Geyser Basin . (Doch auf dem Parkplatz Aufregung: ein wuchtiger Büffel wanderte seelenruhig über den Fahrweg.) Wie wir es schon von Island und Kamtschatka kennen: Schwefeldämpfe aus vielfarbigen, großen und kleinen Öffnungen, runde Seen mit „bunten“ Ufern, Mineralablagerungen. Wir wanderten über die Holzstege an all dem Gezische und Geblubber vorbei, zusammen mit vielen Menschen aus vielen Ländern. Nun zum Wahrzeichen des Parks, zum Old Faithful . Noch mehr Autos, noch mehr Menschen, aber jeder fand Platz im weiten Rund um den bekanntesten Geysir Amerikas. Ca. 20 Min. warteten wir, und dann zischte die weiße Fontäne für wenige Minuten ca. 30 m in die Höhe.

Am Fireholz River entlang zum Midway Geyser Basin , wo die heißen Wasser auf den Felsen braun-gelbe „Kompositionen“ geprägt hatten. Am Fountain Paint Pot war das Charakteristische das pastellfarbene blubbernde Schlammloch. – Inzwischen war es schon später Nachmittag, und eine lange Strecke, einschl. der evtl. Reservierung im Canoyn Village lag noch vor uns. Trotzdem hielten wir am Noris-Geyser Basin und wanderten zum Steamboat Geyser , der unregelmäßig tätig wird und die größte Fontäne herausschleudert. Als wir kamen, sprühte er „nur“ kleine Brecher. Noch ein Blick in das „Porzellan-Becken“ , vielfarbig mit kleinen grün-blauen heißen  Seen. 19 km „nur“ bis zum Canyon-Village. Keine Reservierung, erst morgen ab 9 h. Jetzt gab es keinen Halt mehr. Wir waren alle erschöpft vom vielen Sehen. Unterwegs noch einige Elks, Graugänse, ein paar Büffel im Hayden Valley , das dafür bekannt ist. (Werden wir morgen auf dem Weg nach Norden in aller Ruhe – hoffentlich! – sehen.)

Gegen 19 h kamen wir wieder auf unserem Campground an. Gut sieben Stunden waren wir unterwegs. Und das war erst der Anfang im riesigen Yellowstone Park!

Di. 2.7.:

                Start am Morgen: Am Yellowstone Lake entlang gen Norden zum Lake Village in der Hoffnung auf Plätze. Wir hätten reservieren sollen –Ferienzeit. –

Christel und Bernhard sahen im TV, dass über oder am Bodensee eine italienische Boing und ein russisches Flugzeug zusammengestoßen sind, viele Tote. Näheres noch unbekannt. Wir leben hier im weiten Amerika so in unsere sonnige Ferienwelt hinein, erfahren so gut wie nichts aus Deutschland. Ein schreckliches Unglück wie dieses ist die Ausnahme. –

Gegen 1 h fuhren wir schon im Bridge Bay Campground vor. Good News: Plätze für zwei Nächte. Was wollen wir mehr! –

Nachdem wir uns etabliert hatten, kletterten wir in Bernhards Wagen, und los ging die Fahrt, zuerst am Yellowstone Lake entlang. Erster Halt an einem Wasserfall des Yellowstone Rivers mit Lachsen. Zum Mud Vulcano , einem Geysir-Gebiet. Am imposanten Dragon’s Mouth , der den weißen Schlamm mit lautem Getön ausspie. Eine besondere Überraschung waren zwei Büffel, die ruhig wiederkäuend an einem Geysirloch im warmen Sand standen. So nahe und in solch einer Landschaft! Weiter fuhren wir durch das liebliche Hayden Valley mit viel saftigem Grün. Um die Lower- und Upper Falls am Canyon Village kümmerten wir uns nicht. Sie stehen morgen auf dem Programm. Am weiter nördlich gelegenen Swan Lake großer Stau: Eine Herde Elks auf der nahen Wiese. Schwierig, für unseren großen Wagen einen Platz zu finden. Helle rannte allein ein Stück zurück und fotografierte. Wir anderen begnügten uns mit den Schneebergen (ca. 3.000 m) und einer Blumenwiese davor. Nächstes Highlight die versteinerten Terrassen bei den Mammoth Hot Springs. Von oben und unten waren sie gut zu sehen, obwohl 1987, als Christel und Bernhard zum ersten Mal hier waren, viel mehr Wasser floss. Doch jetzt auch noch eindrucksvoll, ebenso der Undine Wasserfall . An der Rower-Roosevelt-Lodge fuhren wir vorbei. Plötzlich wieder Stau. Alles rannte mit Kameras bewaffnet in Richtung einer ansteigenden Wiese – wir mit: eine Schwarzbärin mit zwei Jungen! Energisch dirigierte eine Rangerin die Autos zur Weiterfahrt und die Fußgänger auf eine Seite. Wir sind auf die Tele-Fotos gespannt. Dann begann eine abenteuerliche Fahrt über eine Holperstraße, das Christel angstvoll die Mikrowelle im Auge behielt. Selbst in diesem Wagen rappelte es wie sonst nur bei den Cruise Americans. Bergauf bis zur Schneegrenze, oft nahe am Abgrund. Passhöhe auf ca. 2.700 m. Dann noch die letzte Überraschung des Tages: ein Grizzlybär, nahe zwischen Bäumen.

Nun waren wir erschöpft. Die restlichen Kilometer bis zu unserem sonnigen Camp wurden still zurückgelegt. Gut 8 Stunden Unterwegssein und Schauen. – Das Essen war schnell gekocht. Danach saßen wir draußen und ließen den Tag ausklingen. – In der Nacht wurde es wieder sehr kühl: 3 Grad!

Mi. 3.7.:

                Aufbruch um 8.30 h: Wanderung zur Natural Bridge , keine Moose – wie versprochen – dafür lebhafte Murmeltierfamilie (marmots).

Fahrt in unserem Wagen am Yellowstone River entlang (Mehrmals sind wir diese Strecke nun gefahren, doch immer wieder neu beeindruckend.) Richtung Canyon Village. Der Himmel ist bedeckt – ganz ungewohnt. Beim Mud Vulcano: Buffalos! Viele Wildgänse unterwegs, noch mehr Büffel. Gegen 11 h im Canyon Village zum Inspiration Point und Grand View . – Kaffeepause und Picknick im Auto: Regen! Doch nach einer halten Stunde schien die Sonne wieder. Gleich zum Lookaut Point , wo der Yellowstone River ca. 90 m in die Tiefe braust. Steile Wanderung auf dem Red Rock Trail in die Tiefe. Herrlich eingefärbte Felsen und das sprühende Wasser. Kurz vor dem nächsten Halt ein wunderschöner Elk mit großem Geweih!

Vom Artist Point mit dem Wasserfall des Yellowstone über den Uncle Tom’s Trail zu den Upper Falls mit dickem marmot.

Einkauf in Fishing Bridge (mit der Holzbrücke). )Dies alles in Kurzform zwischen Ein- und Aussteigen.) –

Gegen ½ 5 h kamen wir im Sonnenschein wieder in Bridge Bay an, angemüdet aber sehr zufrieden. Viel haben wir gesehen, vor allem die wechselnden Gesichter des Yellowstone Rivers. Nicht zu vergessen die Tiere unterwegs. –

Um 18 h wirft Bernhard den Grill an. Sehr lange werden wir sicher auch heute nicht draußen sitzen können. Es wird schnell kalt. Wir werden uns nachts wieder warm anziehen müssen.

Do. 4.7.:

                Den Yellowstone Nationalpark haben wir in den drei zurück liegenden Tagen aus vielen Perspektiven gesehen. Ausgefüllte Tage, mehr hineinzupacken war fast nicht möglich, ein wenig Zeit zum Luftholen brauchte jeder. Heute geht es nach Cody , eine ganz andere Atmosphäre erwartet uns. Außerdem: 4. Juli: Amerikas Nationalfeiertag.

Ade Yellowstone See! Er glitzert in der Morgensonne. Wir haben noch einen schnellen Gang zur Natural Bridge gemacht, in der Hoffnung auf Moose, doch es blieb bei der Murmeltier-Familie. Gut die Bewegung in der Kühle.

Nun fahren wir über die Fishing Bridge nach Cody. Überschwemmte Auen, Pelikane und Wildgänse, in der Ferne die Schneeberge – eine Idylle, und die Sonne strahlt, als wenn’s gestern nicht gegeben hätte. Ganz unerwartet eine Wiese mit dampfenden Geysiren, noch ein Steamboat Point am See. Zum letzten Mal Schwefelgeruch.

Grüner, dichter Wald, nichts verbrannt, viele Blumen, so präsentiert sich der Ostteil des Parks. Über den 2.600 m hohen Sylvan Pass , steil zur Rechten in die Tiefe und zur Linken in die Höhe mit lila „Minilupinen“, verlassen wir den Park und sind noch auf gut 2000 m Höhe.

Cody ist „Bear-Land“, Grizzly-Land. Ob wir einen oder vielleicht mehrere sehen werden?

Ca. 50 Mi. bis zur Stadt. Zuerst durch ein liebliches Tal: Wälder, Wiesen, Gebirge, der Shoshone River fließt mit. Später mit Simon und Garfunkel durch eine bizarre Felslandschaft. (Bernhard versorgt uns mit CDs für lange Fahrten.) Die Landschaft wird karger, graue Büsche an den Berghängen. Die Reklametafeln für Bull-City Cody nehmen zu. Weit kann’s also nicht mehr sein. Vor uns ein ruhiger See, das Buffalo Bill-Reservoir.

Gegen 11 h Ankunft im Ponderosa Campground, Wagen neben Wagen, eng an eng. Kein Platz mehr für uns. Weiter zum Camp Cody mit Plätzen auf heißem Kies. Rodeo ist ausverkauft, wofür wir eigentlich Cody angefahren sind. Doch erst einmal Mittagspause. Für 14 h haben wir uns zum Museumsbesuch (hoffentlich heute geöffnet!) verabredet.

Eine Meile zu Fuß nur, doch 38 Grad im Schatten! –

Gegen 21 h kamen wir ziemlich erschöpft vom Stadtbummel zurück. Immer noch 27 Grad. Im historischen Irma-Hotel haben wir ein Bier getrunken und uns mit Mühe verständigen Können: Power Music.

Doch das Museum im Buffalo Bill Center war „Spitze“. Natürlich war Cody, alias Buffalo Bill, eine ganze Ausstellung gewidmet. Interessanter fanden wir das Naturkunde-Museum, auch das Plain Indian Museum und die Gemälde- und Skulpturen-Ausstellung. Schon erschöpft durch die Firearms-Ausstellung und den großen Gift-Shop. Am Irma-Hotel kurz einem Spektakel mit Buffalo Bill und viel Knallerei zugeschaut, zwei Gift-Shops, und dann waren die Stadt und auch unsere Energie am Ende. Das Feuerwerk haben wir uns von unserem Platz aus angesehen und: End of the day.

Fr. 5.7.:

                Badetag. Bernhard hatte schon von Cody aus Plätze ein Thermopolis gebucht, der „World’s largest Mineral Hot Springs“, ca. 100 Mi. von Cody entfernt. Dort können sich die strapazierten Museums-Knochen erholen. –

Pünktlich um 9 h Abfahrt vom Walmart, wo vorher noch eingekauft wurde. Auf der 120 durch dürres Hügelland. So blieb es während der ganzen Fahrt. Erst kurz vor Thermopolis Grün und ein wenig Rot im eintönig gelb-braunen Stein. Gegen 11 h erreichten wir die kleine Stadt am Big Horn-River, 4.500 Einwohner, auf 1.500 m Höhe gelegen. Noch irren wir umher und suchen den vorbestellten Campground. Schließlich haben wir einen anderen genommen, schön unter Bäumen. So ist die Hitze besser auszuhalten. Bernhard hatte den ersten Platz gecancelt und wird hoffentlich das schon abgebuchte Geld zurück bekommen. – Mittagspause, Dann geht’s zum Baden. –

Erst 20 Min. im heißen Schwefelwasser des Public Bades. Anschließend sind wir über die von abgestorbenen Algen gefärbten Felsen gewandert, über die wackelige Brücke über den Big Horn-River. Es war noch früher Nachmittag, also hinein ins nächste Bad, auch mit heißen Pools innen und außen und mit einem größeren zum Schwimmen. Aber auch der war für „Warmduscher“. Gesessen haben wir gut im Schatten hoher Bäume – ein erholsamer Nachmittag. Die dicken Wolken bewundert, die sich allmählich dunkel färbten. Kaum waren wir wieder auf unserem Platz angekommen, brach ein Gewitter mit heftigen Regen los. Endlich kühle Luft! – Nach dem Abendimbiss Treffen bei Walkers zum Wein, erste Heimfahrt-Überlegungen und das Fazit: mehr wie wir kann man in einem Urlaub nicht erleben! –

So. 6.7.:

                In der Nacht hat es geregnet – gut für die Natur. Am Morgen wieder blauer Himmel. Wir sind früh aufgestanden, gut gefrühstückt. Langsam gehen die Vorräte zur Neige – schon fast Abschiedsstimmung.

Heute liegt eine längere Strecke (280 km) vor uns. Die Obst- und Möhren-Versorgung während der Fahrt ist vorbereitet.

Durch den Wind-River-Canyon mit dem 250 Millionen Jahre alten Gestein verlassen wir die Thermopolis Gegend. „Leeres“ Flachland. Ab und zu ein Creek mit ein paar Büschen und Bäumen am Ufer. Verlorene Orte, Moneta mit 10 Einwohnern in ein paar Hütten. Wovon leben die Menschen? Was machen sie den ganzen Tag in dieser Öde? Drei Deers, ab und zu eine Rinderherde. Vor Caspar etwas lebhafter, doch nun auf der I-25 das gleiche Bild: gerade schneidet die Straße durch das weite Land.

Mittag, 12 h. Wir haben die Autobahn verlassen und fahren auf einer Nebenstraße ca. 10 Min. nach

Glendo am gleichnamigen See, der vom North Plate River gespeist wird. Satt grüne Landschaft plötzlich ringsum. – Ratlosigkeit: Wo ist der Eingang zum State Park und dem Campground? Ersterer war bald gefunden, 12 Doller bezahlt, und dann ging es erst richtig abenteuerlich los: Schotterstraße, die sich bald in einen Schlaglochweg verschlimmerte. Endlich kamen wir an einen Platz am See unter Bäumen, sah ganz idyllisch aus. Andere Wagen waren auch da. Doch die Stellplätze waren buckelig und schief. Hier versucht, dort versucht. Klaus und Günter stellten den Wagen auf einen Hügel mitten im Gelände. Die beiden anderen nach Umzug kamen einigermaßen eben zum Stehen. Hier haben wir Natur pur. Eine gute Stunde fürs Hin und Her. Jetzt wird Mittag gemacht und dann die Umgebung und den See, das schimmernde Glendo-Reservoir erkundet. –

Zum nahen Strand, ein wenig steinig mit schönem Seeblick, die angrenzenden Bergrücken. Leider Dauerlärm durch wild herumkurvende Motorboote. Wanderung in der Nachmittagshitze zum nächsten Campground. Doch wir haben auf der Hälfte des Weges aufgegeben: zu heiß, zu staubig, zu weit.

Gleich in Christel und Bernhards Wagen zum abendlichen Umtrunk. Die Sonne sinkt, wir schauen zu. Morgen sind wir schon in Denver. Wie schnell die letzten Tage verflogen sind!

So. 7.7.:

                Schon vor 9 h hatten wir die Rubbelstraße verlassen. Die Zivilisation hatte uns wieder. Aber auch die Hitze des Vortages. Zwischenstation werden wir bei Flying J in Cheyenne (100 Mi.) zum "Dumpen" und Frischwassertanken einlegen. –

Trockenes Hügelland, nichts Besonderes nach all dem, was wir gesehen haben. - 11 h auf dem Flying J mit Anstehen und Durchschlängeln zwischen Wagen aller Größe. Aber wir haben es geschafft. Auf nach Denver! Inzwischen sind wir wieder in Colorado . Vor uns am Horizont die vertrauten Rocky Mountains . Langsam schließt sich der Kreis.

Es ist voll geworden auf der I-25 in beiden Richtungen. Zum Ausklang des langen Wochenendes fahren alle nach Hause – Wir mit! – Gegen 13.30 h waren wir auf unserem heutigen „Campground“ angekommen: Walmart-Parkplatz, bewacht, kostenlos und gleich an der Straßenbahn.

Um 3 h Abfahrt Downtown zum Schauen und Schoppen. Schnell waren wir in der 16. Street, Fußgänger- und Einkaufszentrum. In einigen Läden haben wir uns umgeschaut, aber morgen ist auch noch genügend Zeit (dachten wir, aber dazu später) Galerien, chice Boutiken, Skulpturen,   Einkehren auf ein Bierchen – Stadtbummel gibt Durst. Zum Schluss zum Capitol mit dem vergoldeten Dach, dem Blumenschmuck davor, dem Obelisken und gegenüber die Münze . Auch morgen intensiver.

Abschiedsabend, denn Christel und Bernhard machen sich morgen auf ihre lange Heimfahrt. Wir bleiben noch einen Tag in Denver und werden morgen zum vorgesehenen Campground fahren. –

Mo. 8.7.:

                Ganz gut bei Walmarts geschlafen. Um 6 h gingen die Arbeiter auf der nahen Baustelle ans Werk, aber da waren wir auch schon wach. Anfangen mit Aufräumen im Wagen, Ausrangieren, Einiges zu Walkers, bevor wir Abschied nehmen. 2000 Mi. bleiben ihnen bis Sarasota!

Wir fahren zum nahen Campground. So nah war er auch wieder nicht, und als wir ankamen: full. Nach einigem Suchen und Fragen fanden wir in Golden , einem gepflegten kleinen Vorort, einen Blumen geschmückten RV-Park, direkt am Bach und nahe der Berge. Wie froh wir waren! Wir sahen uns schon wieder bei Walmart oder Flying J. – Spaziergang ins Zentrum, Geschenkläden, Restaurants (heute Abend gucken wir nach Ribbs!), ein Sandwich zum Mittag.

Nun sind wir wieder in unseren kühlen Wagen, werden eine Erholungspause einlegen, packen, Kaffee trinken und dann wieder losziehen. Natürlich haben wir den Gedanken an den Bummel durch Denvers Innenstadt fallen lassen: zu weit, zu kurz die Zeit. Außerdem gefiel es uns in Golden. –

Vorzüglich in einem mexikanischen Restaurant gespeist: Salat, Ribbs mit süßen Pommes und Kohlsalat, eine Menge, dazu Bier und Wein, einen Brandy zum Schluss. Gut war’s! Noch einen Moment in der Abendkühle vor dem Wagen gesessen. Nicht ganz so gut geschlafen – es war warm.

Di. 9.7.:

                9 h. Wir haben unsere „Wohnung“ sauber und wandern zu den letzten Blumen-Fotos am Golden-Fluss entlang. Gegen 11 h zu Cruise America. ( Der lange Tag auf dem Flughafen und später der Flug beginnt.) Beinahe hätten wir Cruise America nicht gefunden. Doch dann ging es schnell: Abgabe, ganz kurze Kontrolle, und wir hatten – genau wie Klaus und Günter – alles gründlich sauber gemacht. Für unseren Crash in den Rockies brauchten wir nichts zu zahlen, die hinterlegten 300 Dollar bekamen wir wieder, wie schön. Mit einem Shuttle Bus zum Flughafen. Gut zwei Stunden Zeit bis zum Einchecken um 17 h, die wir in der stillen Lounge absaßen. –

21 h auf meiner Uhr, Helle hat schon auf deutsche Zeit umgestellt: 5 h morgens, und schon Mittwoch. Wir haben gut gegessen, Zeitungen sind noch zu lesen, doch gleich den Film „Gosford-Park“ (ausgeschaltet: zu müde). In der Abenddämmerung sind wir über Kanada geflogen, Seengebiet. Von Grönland werden wir nichts sehen, Vielleicht einen baldigen Sonnenaufgang. –

Mi. 10.7.:

                Flughafen Frankfurt, zum Glück nur kurzer Aufenthalt bis zum Flug nach Berlin. Ankunft gegen 13.30 h. Die Koffer kamen alle trotz Klaus’ Bedenken. Herr Nehlich war auch zur Stelle und fuhr uns – immer noch ohne Air Condition! – durchs 35 Grad heiße Berlin. Wir kamen vom Regen in die Traufe. Zu Hause alles heil, dank der Nachbarn. Wie schön, nach so langem Reisen (gut 5000 km sind zusammen gekommen!)   wieder Heimkommen! --