Früh gefrühstückt. Um 8 h fahren wir ab zum
Cruise Point. Was werden wir während der
Flussfahrt zu sehen bekommen? – 3 ½ Stunden
dauerte das ganze Unternehmen. Gut besucht war
das Schiff. Wir fanden Platz neben
gesprächsfreudigen Urlaubern aus Illinois.
Vorbei an hübschen Villen auf gepflegtem Rasen,
ein kleines Wasserflugzeug zeigte
Kunststücke, Hundeschlittenrennen auf
einer Farm. Spaziergang durchein angeblich
authentisches Athabascan Dorf mit
Pelzvorführungen, streichelten Felle, schauten
in die kleinen Holzhäuser.
Einkauf bei Safeway und schnelles Essen auf dem
heißen Parkplatz. Gleich starten wir Richtung
Delta Junction und können während der Fahrt
verschnaufen. –
Aus dem „verschnaufen“ wurde erst einmal nichts.
Bei der Abfahrt Richtung South haben wir
Bernhard aus den Augen verloren, die vielen
Ampeln waren Schuld. Ein hilfsbereiter
Tankwärter brachte uns auf den richtigen
Highway. Bei St. Claus sahen wir den „Huricane“
samt Christel und Bernhard, die uns bald
überholten. Wir waren wieder zusammen und
erleichtert.
Schöne Strecke, Waldwogen, Kumulus Wolken wie
Wattebäusche – ach die Wolken, mein Favour -! am
Horizont die schneebedeckten Alaska Range.
Den Tanana River mit Sandbänken und
angeschwemmtem Holz zur Seite. Die
Trans-Alaska Pipeline von der Prudhoe Bay
bis Valdez.
Beschlossen wurde der Bau der Pipeline
nach der Ölkrise. Am 27.3.1975 wurde das erste
Rohr verlegt, am 31.5.1977 die letzte Naht
verschweißt (s. S. 100 Reiseführer). -
Kurz vor 18 h kamen wir an die unscheinbare
Einfahrt zu Rika’s Roadhaus bei Meile
275. Ein kleiner RV-Park, ruhig gelegen. Dazu
eine Art Museumsdorf, gegründet 1909
durch John Hajdekowich aus Mazedonien. Nach dem
Einparken inspizierten wir die Originalgebäude,
bewunderten Rasen und Blumenpracht, zum
Tanana Fluss im engen Bett mit ordentlicher
Strömung. Am Abend fast ein Festessen: Salmon
gebraten, Spinat, Kartoffeln.
20.30 h: wir sitzen draußen, im Wagen ist es
heiß, werden ein Bierchen trinken und den Tag
passieren lassen.
22 h, und der Tag wirkt immer noch jung.
Inzwischen ist es angenehmer geworden. Wir
hatten Fenster und Türen auf in der Hoffnung,
dass keine Mücken unterwegs sind. Helle liest
„Das System“, ein Computerkrimi, ich „Der
Klavierstimmer“ von Pascal Mercier, dem
Philosophieprofessor an der FU, Lichtenrader
Bürger, mit dem richtigen Namen Peter Bieri. –