Gut geschlafen in der Ruhe. Start wie üblich um
9 h gen Süden Richtung Kenai. Es sieht
wieder nach Regen aus – leider! (Vor der
Dumpstation liefen zwei Bären vor Klaus und
Peter über die Straße – und die Kamera nicht
schussbereit!)
Erste Station ist Soldotna, ehemalige
russische Siedlung. Die Berge sind in Wolken
verschwunden, ein grauer Tag. Doch an der Küste
wird der Wind tätig sein. Schnurgerade der
HWY 1 hügelauf und –ab, Strommasten als
Begleiter, kein Haus, nur dunkler Wald, die
grünen Meilenschilder, einsame Parkplätze.
Welcome to Sterling, der erste Ort mit
Leder-Schnitzereien, Giftshops, lang gestreckt
mit Kirche, Schule, Bars, Tankstelle. Die
letzten Häuser verlieren sich in der Wilderness.
Einkauf in Soldotna wieder bei Fred Meyer,
letzte Lebensmittel. Weiter nach Kenai,
es nieselt, Schmuddelwetter. Erst zum Visitor
Center, gemütlich mit vielen ausgestopften
Vögeln in der Halle. Old Town Kenai:
Spaziergang zum Cook Inlett, wo viele
Angler auf der Sandbank und im Wasser standen,
Lachsfischer, Kugelzelte in der Nähe. Manche
standen bis zur Brust im kalten Nass. Ein paar
Fachwerkhäuser vom Beginn des 20. Jh.
Dann zur weißblauen Holy Assumption of the
Virgin Mary Russian Orthodox Church von
1894.
Ein freundlicher Pope empfing uns,
posierte fürs Foto und erzählte seine Geschichte
und die seiner Angehörigen. Ikonen aus St.
Petersburg, eine alte Bibel im
prächtigen Einband, Hochzeitskronen. Auch
wollte er wissen, woher wir kommen: Germany,
former East or West? Fröhlich nahmen wir
Abschied. Noch ein Blick auf die benachbarte
Chapel of St. Nicholas und zurück zu unseren
Wagen auf dem Visitor Parkplatz, kurze
Lunchpause.
Weiterfahrt gen Norden, 40 km entlang der Küste
zum nächsten CG. Am Straßenrand Lupinen und
Riesen Bärenklau, Laubbäume, viele Birken.
Um 14.30 h stehen wir im Discovery State Park
am Wasser unter tropfenden Bäumen. Gefahren sind
wir am Cook Inlett entlang, bis die
Straße zu Ende war. Hier in der Captain Cook
State Recreation Area lässt es sich gut
leben.
1778 segelte James Cook in diesen
Meeresarm in der Hoffnung, den Weg zur
Nordwest-Passage zu finden.
Erste Geländeerkundung, zum steinigen Strand
hinunter, noch war Ebbe. Wir wunderten uns über
die Reste von Lachsen auf dem Geröll, keine Spur
von Möwen oder anderen hungrigen Tieren. In der
Ferne die Bohrtürme.
Wir waren eine gute Stunde unterwegs auf der
Suche nach Trails, aber nur ausgefahrene
Baggerwege gefunden, allerdings von Blumen
gesäumt. Zum Swanson River, der auf die
Flut wartete, dann zurück zu unseren Wagen und
zu Sechst den schönen Weg um den Campground,
Blick in die Tiefe auf ansteigendes Wasser.
So allmählich werde ich an die Töpfe springen,
wir werden uns den gekauften Lachs schmecken
lassen. Später macht Bernhard wieder ein
Feuerchen, um Tee mit Rum warm zu halten.
Überlegungen, wie weit wir morgen fahren.
Nachmittag und früher Abend wurden schön,
langsam kommen die Berge wieder zum Vorschein,
Blau zwischen den Wolken. –
Lange und fröhlich haben wir bei Wein und Tee
zusammen gesessen, die nächsten Ziele angepeilt,
gut, dass wir noch Zeit haben für Sonderwünsche!
22.15 wir lesen noch, aber es ist nicht so hell
wie sonst. Liegt es am Regenhimmel?