Es fieselt, ganz gut geschlafen. Glück gehabt
bei der Bank mit „withdrawel“ (u.a.
Geldabhebung, aber auch Einziehung,
Zurückziehung, Rückzug, Entzug,
Entzugserscheinungen!)
Gegen 9 h fahren wir los. (In Deutschland ist es
ca. 20 h Jutta ist operiert. Unsere Gedanken
sind bei ihr und Erwin.)
Zum Ölterminalhafen in der Nähe, Ebbe,
Wasservögel auf altem Holz, Seeadler mit
dunklen Jungen. Weiter Blick über den
Sound, einzelne Fischer erwarten schon die
ersten Lachse. Es ist mild, die Berge sind frei,
niedrige Wolken wabern über dem Wasser. Tsunami-Schilder 1964. Und dann: gleich neben
uns am Straßenrand ein Braunbär! Ruhig
wandert er hin und her. Was haben wir
fotografiert! Durchs Fenster, vorsichtig die Tür
aufgemacht. Ein Stück weiter standen Camper, die
ihr Frühstück ausgebreitet hatten und nun
ängstlich um die Ecke schauten, ein unerwartetes
Erlebnis! Gerade flog ein Adler mit großem
Fisch in den Fängen vorbei!
Regenwanderung zum Eingang des Terminals, weiter
verboten für Fremde.
Wir sind wieder über den Thompson Pass
und stehen noch einmal vor dem Worthington
Gletscher, gestern im Sonnenschein, Glück
gehabt! Lunch am Regen verhangenen Gletscher –
Alaska-Sommer.
Nach einer Erholungspause starten wir um 15 h
über Glennallen zum Matanuska
Campground, ca. 170 km entfernt. Wieder ist
der Tank leer. Ein Schluckspecht mit 114 $.
Am Tolsona CG vorbei, vor zwei Tagen
standen wir hier im nassen Grün. Nun beginnt
Neuland auf dem Glennallen HWY Richtung
Palmer. Es regnet nicht mehr, die Hoffnung
auf helles Wetter steigt. Die ersten Gipfel sind
am Horizont wieder zu sehen. Auf dem Eureka
Summit weht ein kalter Wind. Gletscher in der
Ferne. Vorbei an den von Mineralien bunt
gefärbten Hängen des Sheep Mountain
bergab auf den Lions Head zu, der mitten
in der Landschaft aufragt. Leider sind alle
anderen Gipfel wieder in Regenwolken. Doch der
Blick auf den 28 Meilen langen weißen
Matanuska Gletscher versöhnt.
Gegen 18 h kamen wir im Matanuska-CG an
und fanden Platz unter Bäumen hoch über dem
breiten, sandigen Flussbett. Vor dem Abendessen
ein kleiner Waldspaziergang mit Blick auf
den Gletscher, der sich sacht ins Tal schiebt.
Bernhard sorgte fürs Feuer, es gab Tee mit Rum,
kalt genug war es dafür. Frage: was machen wir
morgen? Zum Gletscher wandern und noch einen Tag
bleiben, mehr Zeit nehmen für Whittier mit
Gletscher oder später Seward? Warten, wie das
Wetter wird? Erst einmal morgen bis Palmer, ein
paar Lebensmittel nachkaufen. –